Sonntag, 17. August 2008

Heimreise

Vorgestern nacht schwang der Boden meines Hotelzimmers in Quito mit jedem Auto mit, das die Straße entlangfuhr. Von den Flugzeugen gar nicht zu reden.

Am Flughafen sind noch $40,80 fällig (vier durchschnittliche ecuadorianische Tageslöhne). Auf meinen Wunsch, den Anschlussflug Amsterdam - München verfallen zu lassen (den hätte ich ohnehin nicht gebucht, wenn das online möglich gewesen wäre) heißt es, eine Umbuchung sei auf keinen Fall möglich, und ich solle doch in Amsterdam versuchen, mein Gepäck auszulösen. Souvenirläden verkaufen den in Wahrheit aus Eucador stammenden Panamahut. Bei dem redundanten Stopp auf dem Glutofen Bonaire (Niederländische Antillen) kann man tortengroße niederländische Käseräder ("Cheeses of the world") erwerben. Eine Frau in der "Smoking Lounge" hält in der einen Hand eine Zigarette, in der anderen ihren Säugling.

Auf dem Flug nach Amsterdam gibt's zum letzen Mal Bananen -- als getrocknete Scheiben auf einem kondensierten Schokokuchen. Um 4h 20 kommme ich in Amsterdam an. Nach drei Stunden hin und her ("Geht nicht", "Machen wir eigentlich nicht", "Da hätten die Kollegen in Quito einfach das Gepäck auf 'Amsterdam' umdeklarieren sollen") und Schnitzeljagd durch den Flughafen Schiphol ist es mir gelungen, mein Anschlussticket nach München der KLM zu schenken, und ich bin wieder in Besitz meines Rucksacks.

Dieses mal bekomme ich von Holland wenig mit, weil mich heftige Schlafattacken befallen.

Auf dem Hauptbahnhof in Dresden bietet der Stand "Schals der Welt" einige Exemplare, die mir seltsam südamerikanisch vorkommen. Zuhause erwartet mich eine Aufmerksamkeit von meinen Freunden Tanja und Dirk, denen ich meine Wohnung für ein Wochenende geliehen hatte: Eine Packung Tee der Sorte "Dschungelblüte". Wenn sich da nicht die Kreise schließen.


Ende

Frühe Abhärtung