Sonntag, 7. September 2008

Amsterdam und Flug nach Ecuador

Christian und Tom bringen mich netterweise zum Flughafen. Nach der Gepäckaufgabe besprechen wir noch ein paar Sinnfragen des Lebens.

Ich habe sieben Stunden Aufenthalt in Amsterdam, ehe es mit der Fluggesellschaft KLM nach Quito weitergeht. Kaum zu glauben: das erste mal in Holland. Mein Mobiltelefon, gleichzeitig meine einzige Kamera, lasse ich sicherheitshalber im Flugzeug. Anschließend laufe ich von Pontius zu Pilatus, um es wieder zu bekommen. Doch weder Stewardessen noch Putzpersonal scheinen es gefunden zu haben. Wiederholt lasse ich es bei meiner Nummer dreimal klingeln und, siehe da, irgendwann geht jemand ran. Allerdings vernehme ich nur Lärm, der stark an Flugzeugtriebwerke erinnert. Beim nächsten Versuch ist es ausgeschaltet.

Ich fahre erstmal mit dem Zug in die Innenstadt. Bei gießendem Regen verzichte ich auf eine Krachtenfahrt. Auch die Borsteinschwalben hinter den Schaufenstern entgehen mir witterungsbedingt. In Coffeeshops trinken junge Menschen Kräutertee. Stattdessen setze ich mich in eine Tapas-Bar und esse Lammeintopf mit Knoblauchbrot. Ein Hauch von Urlaubsstimmung kommt auf.


Zu meinem Funktelefon gibt es keine neuen Erkenntnisse. Offenbar wollte es woanders hinreisen. Somit werde ich wohl 3 1/2 Wochen telefonisch unerreichbar sein, auch mal nicht schlecht. Siebzehn Stunden Flug beginnen. Der erste Zwischenstop ist nach Zehnen der "Flamingo Airport" auf Bonaire (Niederländische Antillen). Es herrscht Aussteigepflicht. Danach kein Passagier weniger an Bord. Das neue Begleitpersonal serviert das gleiche Frühstück, das es schon vor zwei Stunden gab, und man zeigt dasselbe Sicherheitsvideo wie nach dem Start. Beim zweiten Zwischenstopp in der 3-Millionenstadt Guayaquil steigen tatsächlich einige aus, aber genausoviele wieder ein, denn die McDonnell-Douglas 11 fliegt, provisorisch geputzt, gleich wieder Richtung Amsterdam zurück.
Zum dritten mal sehe ich das Sicherheitsvideo. Beim Anflug auf Quito ragt der Vulkan Cotopaxi wie eine weiße Pyramide aus dem Wolkenmeer. Das Weiße auf seinem Gipfel scheint allerdings Rauch zu sein, denn der Cotopaxi ist aktiv.

Durch generisch gewachsene Straßen und Ansiedlungen fährt mich ein Taxifahrer zum Hostel Auberge Inn. Die Herberge sieht in Wirklichkeit viel realistischerer aus als im Internet. Auf jeden Fall bin ich angekommen.