Montag, 18. August 2008

Zurück nach Quito

Die Nacht zerfiel in kleine Schlafetappen. Schlechte Luft, eine steinharte Matratze und das Fernsehprogramm des Zimmernachbarn trugen ihren Teil bei. Ich frühstücke an einem Plastiktisch vor einer der zwanzig Kleingastronomieboxen am Busbahnhof Portoviejos. Jeweils zwei Frauen wirbeln auf drei Quadratmetern mit Töpfen, Schüsseln und Messern.

Der Bus zurück nach Quito ist ein Luxusexemplar mit breiten und verstellbaren Sitzen. Einige Herren versuchen, ihre bunten Lotteriescheine loszuwerden. Ein omnipräsentes Phänomen, das ich erst jetzt erwähne.

Die Fahrt bietet nochmals eine schöne Zusammenfassung Ecuadors: Üppige Plantagen, lebhafte Staubstädte, Baumhäuser, Steinzerreibunsanlagen, malerische Wäscheleinen, hanebüchene Straßen, Volleyballnetze, mit den andere fischen würden, Reisfelder, Nebelküche, banale Latino-Klänge und wunderschöne Schluchten. Und wie immer betrachten
Raubvögel das alles von oben. Es gibt einen Vortrag zu einem medizischen Wundermittel aus dem Busch, das für einen Dollar Diabetes, hohes Cholesterin, Menstruationsbeschwerden, Hautausdünstungen und Depressionen beseitigen soll. Ein junges Mädel bringt es fertig, dem halben Bus eine Kette mit Glasstein dran zu verkaufen.

In Quito finde ich ein passables Zimmer im "Hotel Galapagos" direkt am Flughafen. Ein schmuckloses Penthouse mit tollem Blick auf die Stadt. Allerdings hat die Sache mit dem Flughafen akustische Nachteile.