Zuhause um 15:10 merke ich, dass mein Packsystem "kleiner Rucksack in großen Rucksack" nicht funktioniert, weil beide Elemente hoffnungslos überfüllt sind. Ich stemme den Großen auf den Rücken, er geht mir (1.87) über den Kopf, den Kleinen klemme ich unter den Arm. In der Straßenbahn löst sich die Schnalle des Expeditionsrucksacks (€25). Die Außenkrallen des runden Teils sollten im hohlen Gegenstück verankert bleiben, ich biege sie auseinander. Beim nächsten Versuch bricht eine ab. Ohne sie hält die Schnalle. Beim Umsteigen nehme ich im gewohnten Dresdner Umleitungschaos zielsicher die falsche Tram. Um meinen Zug noch zu bekommen, muss ich mit dem Hinkelstein auf dem Rücken eine Komplettdurchquerung der Prager Straße (Fußgängerzone) machen. Neben dem Einkaufspublikum komme ich mir vor wie ein Pionier. Es regnet wie aus Stauseen. Gleichzeitig schwitze ich wie blöde. Auf Wiedersehen, Dresden!
Der Regionalzug ruckelt durch nasse Kulturlandschaften. Das Fahrgefühl hat etwas von Rudern im Pazifik. Fühle mich ein wenig seekrank. Der Zug hält an komischen Orten wie Niederwiesa, Hersbruck (rechts Pegnitz) oder Chemnitz.
Ich schlafe gediegen bei Mama und Papa im modernen Flachwohnblock in München-Englschalking.
1 Kommentar:
Wissen Sie, Herr Michael, nur arme Leute reisen mit viel Gepäck. Neinnein, ich habe nichts gegen arme Leute, aber beim ganzen Rumreisen habe ich das so beobachtet. - Reicher bin ich vom Beobachten nur durchs Beobachten geworden, übrigens.
GTaag.
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